Gheorghiță lässt die Zügel gehen
Miruna kennt den Weg
Entlang der überreifen Schlehen
über Bach und alten Steg
Wo gestern Nacht der Stern geprangt,
in Zias Gewand eine Hand,
die andere Hand in ihrer Hand
Den Mann aus ihrem Ahnenland
hat sie am Zekelbach erkannt
Dort hat die Herrin von Sighisoar
in seinen Kuss
geseufzt
Nirgends prall wie hier, die Pflaumen
Schmatzend weich die Schlehen von der festen Mazeration
Das schüchterne Schmeicheln der Frauen
am Gaumen
Glaubst du an ihr keusches Nähen ?
Sie rauben dich
Ohne dich
anzusehen!
Gheorghiță seufzt in die alten Ziegel
die Hände schmatzen in den Ton
Fast zärtlich fährt die Hand über das Siegel
Das Insulin für seinen Sohn
holt er noch immer aus Brasov
Sie leiden keine Not,
die Herren der Ziegel
Doch zahnlos
seufzt sein Spiegel
Und Viscri
prangt wie ein Stern
bei Tag und bei Nacht
in die Landschaft gemalt
Ausgedacht
aus einem
zahnlosen Lachen