Nur Kommentar Wenn du was willst

[Natalia Sylenko]

Wenn du was willst – dann frag direkt,
nicht durch ein Spiel, nicht so versteckt.
Ich seh die Prüfung, spiel sie mit,
doch nicht, weil ich ein Dummer bin.

Du darfst mich fragen – wenn du willst,
auch wenn du schweigst und Zweifel stillst.
Ich öffne mich – doch nur für dich,
vor fremden Augen schließ ich mich.

Ich komm aus Rauch, aus Schutt, aus Leid,
mein Haus – ein Grab aus alter Zeit.
In meiner Stadt zählt man sie nicht,
die Toten – Tausend ohne Licht.

Die Welt ist still. Kein Wort, kein Ton.
Die Wahrheit passt nicht in den Strom
von dem, was man als "News" verkauft,
zu grausam, als dass man’s erlaubt.

Ich weiß viel mehr, als ich je sag,
und trage’s still von Tag zu Tag.
Ich schlaf kaum noch, mein Blick ist leer,
die Bilder kehren immer mehr.

Doch willst du wissen, wer ich bin –
dann sprich mit mir, nicht durch den Wind.
Ich hab' nichts mehr, das noch zerbricht,
denn was ich war, ist längst vernicht’.

Ich such' nach nichts, nur deinen Blick,
der still mein Herz zum Schweigen bringt.
Dein Lächeln sehen – das allein,
das Schönste, was für mich kann sein.

29. Juli 2025