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Feedback jeder Art Wie der Herr Mockey Mückey die Welt erschuf

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  • Isi vom Randeberg
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Wie der Herr Mockey Mückey die Welt erschuf


Am Anfang war nichts, und das war Herrn Mockey Mückey irgendwie suspekt. Also öffnete er ein Joghurtglas mit der Kraft seines linken Nasenlochs und sprach: „Jetzt reicht's, ich bau' mir ein Universum, und zwar aus Versehen.“ Dabei trug er eine Strickjacke aus Zahnarztstuhlbezügen und aß ein belegtes Brot, das noch gar nicht existierte. Das Brot nannte sich später Willi und wurde die erste Galaxie.

Zuerst erschuf Mockey Mückey den Dienstag, weil Montag ihm zu arrogant war und Mittwoch ihn schräg anschaute. Der Dienstag sollte der Grundstein allen Seins sein, also schuf er gleich danach den Kalender, aber nur rückwärts und ohne Monate. Der Rest der Woche wurde spontan von einer streunenden Forelle erträumt, die sich spontan in Mockey Mückeys Unterhose verirrt hatte.

Dann erschuf er die Zeit, aber leider vergaß er, sie irgendwo festzumachen. Seitdem läuft sie schief und stolpert gelegentlich über dienstliche Termine. Um das zu korrigieren, warf Mockey Mückey eine Armbanduhr in ein schwarzes Loch und nannte das Ergebnis „Mittagspause“

Aus dem glibberigen Nebel seiner Gedankenmasse formte er Planeten, Sterne, Toaster und Formular 44-B, das bis heute niemand versteht, nicht mal Mockey Mückey selbst. Trotzdem ist es Pflicht, wenn du einen Besen oder ein Universum anmelden möchtest.

Die Sonne machte er aus altem Brathähnchenfett und zwei Augenbrauen, die er in der Dusche verloren hatte. Der Mond hingegen war ein Unfall – er nieste und traf aus Versehen eine Ladung , die seit dem um die Erde kreist und nachts versucht Gedichte zu schreiben.

Die Erde erschuf er, als er ausrutschte und mit seinem Gesicht in einen Pudding fiel. Der Abdruck war zufällig rund, also ließ er's so. Wasser entstand, als er aus einer Sprudelflasche trank, aber vergaß zu schlucken. Kontinente entstanden, als ihn eine Landkarte beleidigte und er sie in Stücke trat.

Mockey Mückey formte die Menschen aus Toast, Wolle und Unsicherheit. Sie waren zuerst flach, rochen nach Senf und konnten nur rückwärts sprechen. Doch dann hauchte er ihnen Leben ein, mit einem gezielten Furz aus reiner Daseinsverwirrung. Die ersten Worte der Menschheit waren: „Wo bin ich und warum tropft's hier?“

Zur Sicherheit erschuf er das Finanzamt, damit niemand auf die Idee kommt, zu glücklich zu werden. Es bestand aus einem einzigen Schrank voller unbeantworteter Fragen, der durch ein Flurlicht regiert wurde. Die Beamten trugen Sandalen aus Druckertinte und unterrichteten das Volk in abgabepflichtiger Alltagslyrik.

Dann erfand Mockey Mückey den Kaffee, weil er sich bei der Erschaffung der Bürokratie versehentlich selbst einschläferte. Der Kaffee war schwarz, heiß und ein wenig nachtragend. Er wurde zum heiligen Getränk des Morgens, auch wenn niemand genau wusste, was ein Morgen ist. Vermutlich ein Dienstag mit schlechter Laune.

Als nächstes schuf er die Tiere, weil die Menschen ihm zu ernst guckten. Die Katze entstand, als er einen Laserpointer mit einem Staubsauger kreuzte. Der Hund entstand aus der Sehnsucht nach sinnloser Treue und abgelaufenen Keksen. Kühe waren eigentlich geplant als Sofas mit Soundeffekt, aber das Patent war schon vergeben.

Dann baute er das Internet, damit alle Wesen gleichzeitig verwirrt sein können, ohne sich treffen zu müssen. Es entstand, als er zwei Spiegel gegenüberstellte und dazwischen ein Sandwich legte. Seitdem existieren Katzenvideos, Hasskommentare und Verschwörungstheorien über einen Dackel Namens Moritz.

Zur Kontrolle über das wuchernde Chaos schuf er das heilige Amt für Kleingartenwesen, in dem ausschließlich karierte Hemden getragen werden dürfen. Jeder Garten wurde aktenkundig auf Maß und Laube geprüft. Ranken, die über den Zaun wuchsen, wurden mit philosophischem Schnaps bestraft.

Eines Tages, während er mit seinem Doppeldeckerbus durch die Milchstraße tuckerte, verlor der Herr Mockey Mückey eine Socke. Daraus entstand das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, das eigentlich ein Theaterstück war, bei dem niemand das Skript hatte. Es regierte sich selbst mit einem Tacco als Kanzler und einem Toaster als Papst.

Zuletzt blickte Mockey Mückey auf sein Werk, verzog das Gesicht wie ein gegessener Pfannkuchen und sagte: „Naja. Ist jetzt halt da.“

Dann drehte er sich um, trat auf einen Steuerbescheid, fiel in einen Stern und erschuf versehentlich das Konzept von 'Kontoauszügen'.

Und so läuft die Welt bis heute-
Dienstag für Dienstag,
Formular für Formular,
und irgendwo ganz oben lacht ein Gott aus Senf und Spielschulden mit einem Wrap in der Hand und einem Thermobecher voller Unsinn.

Ave Mario alter!
 
@Rudolf Fritz-Roessle

Und es begab sich an einem Dienstag, der sich als ein anderer Dienstag verkleidet hatte,
da trat ein Mensch namens Norbert versehentlich auf einen IKEA-Katalog, der nicht ihm gehörte, sondern dem Himmel.
Die Folge: Nichts lief mehr wie vorher.
Der Herr Mockey Mückey, der gerade an einem Pudding nuckelte, erhob seine göttliche Augenbraue (die aus Pizzateig war) und sprach:
„WER HAT MEINE MÖBEL UMSORTIERT?!
WAR DAS... EIN MENSCH?
ICH...ICH SEHE... ORDNUNGSMANGEL!
ICH...FÜHLE...FORMULARVERACHTUNG!
ICH...WILL...KONTROLLIEREN! ABER NICHT SELBST!“
Und so schuf er - aus drei halben Quittungen, einem Kugelschreiber ohne Mine und dem letzten noch übriggebliebenen Funkloch - die KONTROLLEURE.
Sie waren weder Fleisch noch Idee. Sie trugen Hemden aus Büroflair, rochen nach unangemeldeten Maßnahmen und konnten rückwärts durch Türspione atmen.
Er setzte ihnen Rollkoffer auf den Rücken, gab ihnen Klemmbretter mit Fragen wie:

- “Gibt es hier Strom?“
- “Was genau ist dieses Geräusch?“
- “Haben Sie ein Herz? Wir müssen es Stempel.“

Und er Sprach:
„Gehet nun, ihr braven Klemmbrettlinge!
Besuchet Wohnungen zur Unzeit!
Stellet Fragen mit Bedeutung, aber ohne Antwort!
Machet Menschen nervös, ohne zu sagen, warum!
Und hinterlasset keine Visitenkarte!“

Dann lachte der Herr Mockey Mückey in sein Remouladenglas und rülpste eine neue Dienstordnung ins Universum.
So entstanden die Kontrolleure. Niemand hat sie je eingeladen, aber sie stehen trotzdem vor der Tür.
Amen, oder halt nicht.

(Auszug aus der Laune 4, Vers 2)

Ich hoffe ich konnte deine Frage klären.
LG
 
  • Isi vom Randeberg
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