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Nur Kommentar XIX IIVII IoOI UIUOII

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • Joshua Coan
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Eisenfleisch wuchert über den kalten Boden
Pochende Ranken klettern würgend verhärtend die Wände hoch
Organisch metallisch geschuppt doch roh wie rostiges Fleisch inzwischen
Der Innenraum lebt im Weltraum
Eierschalen platzen und saure Sporen benebeln die Luft mit ätzendem Kratzen
Die Gebärmaschine öffnet die Schenkel und spuckt die leergesaugten nackten Leiber in Massen aus 
Während sich irgendwo Arme die hautlose Materie scharf aufkratzen feucht und frisch roh
Augenlose Gesichter verschmolzen mit dem Raum geboren statisch manisch mechanische Reaktionen auf Temperatur
Sehnen zäh und gespannt auf knochig drehenden Rädern rastlos rotierend doch ohne Funktion
Beispiellose Bewegung
Säugling unter Glas geschwollen mit Verhärtung knospiges Wachstum Abkapselung
Flatternde Hautfleischvorhänge im fahlen Kalttaulicht tropfen verdicktes Rot wie maschinenölartigen Sirup
Schallrohre zucken die steife Luft zur tanzende Membran die über Spannungsspitzen Druck ausgleicht
Die rettende Gasflasche im Mund aufgedreht bevor das Vakuum die Wärme abreißt
Im Bad aus flüssigem Metall das oben glänzend härtet und körnig verstaubt bis wieder umgerührt und am Noppenboden verklumpt die Fühler reizt
Klebrig klumpiges matschiges Weich im Schlauch aus geöffneten Knochengefäßen gesaugt
Stöhnende stupide Leiber werden bewegt aber bewegen sich nicht von Selbst geschoben bis zum Loch und dem Fall ihres Lebens
Schmerzleiter und Nervenregler aufgedreht bis die gezackten Linien gelb leuchten und Funken gebären wo sich Teile schlecht verbinden
Drucksog hochgepumpt das zähflüssige Rot mit den schwarzen Kapseln angesaugt und von Rasiermesser Rotoren in hohlen Raum zerstäubt zu klebrig dicker Luft
Chemische Exekution durch Entzug lindernden leichten Drucks und herab Pressung abquetschender Unnachgabe
Nabelschnurbindung an die emotionslose Mutter die mit Bitterglanz hochplatzende Blasen lindernd stillt
Perpetuale Orgasmen im Pulsarring wechselnder Kugelblitze auf den fleischigen Knospen
Stickig im Fasernetzkokon langsam aber sicher an der Feuchtigkeit ertrinkend
Weissagung mit Würmern die ihr eigenes Innerstes Verzehren und sich in sich selbst schleimig gebären, ausscheiden und wieder verzehren
Würgend auf dem Weg ohne Ziel vorbei an salzig konservierten Hohlknochenmumien
Abfolgetode in kleinen Schritten sterbend während ungezählter Wiedergeburten mit Amnesie
Alle Emotionen verflüssigt abgepumpt und in Phiolen dosiert für gezielte Stiche mit der Aluminiumspitze
Schlangen an der Tunneldecke zischen Echos durch den organischen Raum
Zusammengeschmolzene Leiber kriechen blind durch die Flure ohne Bewusstsein aber mit Instinkt
Thrombosen in den Kanälen voll zappelnder Tentakeln bis die rostigen Rohre platzen
Haut als Trommel dumpfer Laut und wie ein Gummiband gespannt während das Multiwerzeugmaulinsekt an der lackierten Umrandung nagend seziert
Ich sitze hier als Sofathron und vegetiere zum stampfenden Beben wie ein donnerndes stakkato Hämmern während die dicken tropfen auf mein gelüftetes Gehirn aufschlagen
Und ich denke mir das Tote lebt und das Organische nicht doch ist es das was sich bewegt
Und ich umrunde platonisch die Ausscheidung und frage was ist mir heilig
Während ein anderes Ich sich abnagt wie ein Rasierer mit unendlich Strom
Und sehe
Das Gott im Spiegel nur Spiegel sieht die sich reflektieren
Während er zusammen mit mir masturbiert
Doch dieser Gott krepiert wie ein Insekt vor den Füßen zerfallender idealer Statuen namenloser Wesen
Der Fall bodenlos aber bewusst und unfähig zu sterben
Das ist kein Traum hinter einem Traum in einem Gedanken
Das ist die Realität die du gerade erschaffst in deinem Kopf
Sie lebt in Neuronenblitzen, so lange dein Bewusstsein an diesen Zeilen klebt
 
 
 
 
H.R.Giger gewidmet
 
 
 
 
Hi Josh @Joshua Coan schon dein letzter Text über manson war richtig groß ich hatte mir fest vorgenommen einen längeren Kommentar dazu zu schreiben bin aber noch nicht dazu gekommen.  Dieser hier ist auch wahnwitzig, originell und könnte auch cthulu gewidmet sein. Die Assoziationen greifen und klatschen wie monströse tentakeln aus Wort und Wortklang und sind dabei weder abgenutzt noch sinnlos, im Gegenteil: es entwickelt sich wie ein gigantischer illithid! Compliments!
 
dio
 
Hey Josh!
Danke für diese großartigen Bilder. Da werden Wirklichkeiten traumhaft. Allein der maschinensprachlichen Titel will sich mir nicht erschließen, ist aber vermutlich auch zweitrangig. Ein wenig musste ich an einige Texte von Waldeck denken, an die Borg-Welt und an eine imaginäre Innenwelt von twitter, was vielleicht das selbe ist.
VLG und bis bald
Peter
 
....und jetzt muss ich mir Swiss Made 2069 ansehen 🧐🤖👾
 
@Dionysos von Enno, @Ponorist
 
Vielen lieben Dank euch beiden! 
 
Es ist mein kleiner bescheidener Versuch Gigers Kunstwerke in Worte zu fassen, was sich eigentlich nicht fassen lässt. Während des schreibens hab ich mir ein Album von Meshuggah angehört und einen Walktrough durch das Game "Scorn" angeschaut, ein Spiel das ganz nach Gigers Kunst gestaltet wurde. 
Wohl wirklich eintauchen kann man erst auf einem Trip, wo sich einem dann auch verborgene Türen in die allerdunkelsten Tunnel auftun. Doch wer will das schon.... sich freiwillig seinen Dämonen vor die Füße werfen, mit Fleisch um den Hals. Könnte aber spannend sein. Spannend und tief verstörend zugleich. Aber wahrscheinlich liegt genau da der Reiz, der damit anfängt sich mit solcher Kunst überhaupt auseinander zu setzen, ein Kitzeln mit den Fingerspitzen, bevor das Messer bis ins Mark eindringt. 
H.R.Giger, Saturno Butto, Alex Grey und Robert Williams. Meine Lieblingsmaler. 
 
Ja Cthullhu passt auch. Ebenfalls eine Inspirationsquelle für Giger. Über Herr der Ringe hat er auch gemalt. Natürlich kaum wieder zu erkennen. 
Ich hoffe ich konnte wenigstens ein kleinwenig den Eindruck vermitteln den ich hatte beim Schreiben dieser Zeilen. 
 
RIP Hansrudi Giger 
(Vater des "ALIEN")
 
Biomechanische Grüße 
JC
 
 
 
 
 
  • Joshua Coan
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