Vielen Dank, liebe sofakatze! :classic_smile:
Zunächst danke, dass du noch einmal Licht auf dieses Gedicht geworfen hast! Und dann hast du es auch gleich noch so gut beleuchtet! :scared: :wink:
Und über dein überschwängliches Lob will ich mich auch nicht beschweren. :wink:
Wow! Was für eine feinfühlige und tiefgreifende Analyse! Ich hoffe, dass ich bereit bin, darauf zu antworten. Aber ich will einfach antworten.
es sind nur vier verse. aber in diesen vier versen wird so viel gesagt und transportiert, dass ich nur sagen kann: so dicht und trotzdem lyrisch zu schreiben mag selten gelingen, hier ist es definitiv gelungen.
Das geht runter wie Öl. :grin:
Weiter! :wink:
das LI sprach von träumen. dem leser wird nicht genau verraten, welchen inhalts diese träume waren, aber das LD bezog diese träume oder zumindest die erzählung davon wohl auf sich. das mutet an, als ob es sehr persönliche träume waren, vielleicht welche, die nur das LD verstehen konnte. vielleicht träumte das LI vom LD und das LD erkannte sich in der erzählung wieder.
Diese Deutung finde ich sehr überzeugend und v.a. unglaublich ergiebig. Ich schätze, so kann man dem Gedicht den meisten Saft auspressen. Jedenfalls scheint es ein delikates, auf das LD bezogene Geheimnis zu geben. Eine Situation, in der man nichts richtig machen kann. Erzählt dem Gegenüber, was man für ihn empfindet und weckt Geister mit ungeahnten Konsequenzen oder verschließt man sich vor der Realität, flüchtet sich in einen Traum?
ich schwieg aufs papier - das ist so eine einzigartige lyrische umschreibung für die unmöglichkeit des LI, etwas aufzuschreiben! wow!
Ich bin sehr froh, dass dir diese Stelle so zusagt. Ich habe sie nämlich auch wirklich gerne geschrieben. Ja, da scheint es wieder darum zu gehen, dass dieses Geheimnis verschwiegen werden muss und dass man doch zugleich den inneren Drang hat, es dem anderen zu sagen.
an diesem punkt stellte sich mir die frage, warum das LI sich nicht in der lage fühlte, dem LD seine frage zu beantworten. vielleicht, weil äußere umstände die beantwortung nicht möglich machten, vielleicht weil es sich selbst und seinen träumen nicht traute, vielleicht weil die träume zu intim waren ... es gibt wohl viele antwortmöglichkeiten. mit dem letzten vers aber gibt das gedicht selbst eine antwort. ein traum ist ja nichts reales, nichts wahrhaftiges. wenn ich also von einem anderen menschen träume, dann kann ich in diesen träumen alles mit ihm erleben, mir die welt so machen, wie sie mir gefällt. aber wenn in den traum die wahrheit einbricht, muss das LI erkennen, dass in der realität die situation eine ganz andere ist und weit von der traumrealität entfernt. eine antwort auf die frage des LD würde wohl den traum ganz zerbrechen lassen, also schweigt das LI lieber und weint über die unmöglichkeit einer antwort.
Wow! Klasse Analyse! :blume:
Ja, die Wahrheit wird hier wohl als etwas Gefährliches angesehen, als etwas, das droht, in den Traum zu brechen und die schöne Traumwelt, die sich jemand mit einem anderen Menschen ausgemalt hat, zu zerstören. Eine solche Situation ist unerträglich: dem anderen nicht die Wahrheit sagen zu können, vielleicht um letztlich beide zu schützen und um den Traum aufrecht zu erhalten. :sad:
ich finde, dass dieses gedicht eines deiner stärksten gedichte überhaupt ist, weil es trotz seiner kürze auf dichtestem raum eine ganze tragische liebesgeschichte erzählt und dazu noch so unglaublich lyrisch ist.
Hui! Ich bin sprachlos. Danke!
Es war mir eine große Freude, deine Ausführungen zu meinem klitzekleinen Gedicht zu lesen. :classic_smile:
LG