Liebe Letreo,
dein Gedicht macht mir wieder mal bewusst, worauf wir im Alltag so alles achten: blitzeschnell treffen wir Entscheidungen, aber vorher läuft meist unbemerkt der "Film" ab:
Das Kind in uns will spielen, der Erwachsene seine Pflicht erfüllen
Das Kind in uns will Aufmerksamkeit, der Erwachsene will Anerkennung
die Frau in uns will ihre Weiblichkeit leben.
die Mutter in uns will behüten
Alle Persönlichkeitsanteile wollen gelebt werden
allen Anforderungen an uns möchten wir gerecht werden
das Kind in uns will spielen
der Erwachsene in uns will seine Pflicht erfüllen
die Frau in uns...
das Karussell dreht sich.. immer weiter immer im Kreis...bis uns ganz schwindelig wird und wir nicht mehr wissen worum gehts denn eigentlich....wo bin ich, wer bin ich, was mach ich denn hier überhaupt... ständig müssen wir reagieren und irgendwann haben wir den roten Faden verloren, sind nur noch Akteur aus Gewohnheiten.
Dann beginnt die Suche, die Suche nach uns selbst und wie du in den letzten Zeilen beschreibst, wir erkennen dass wir erstmal uns selber lieben müssen. ich denke auch Liebe ist der Grundbaustein und ein Zeichen der Liebe ist (spricht da die Mutter in mir???) ist Fürsorge, also Selbstfürsorge, die eigenen Grenzen erkennen, sich selbst genauso gut behandeln als wäre man sein eigenes Kind: Zuwendung, Liebe, Fürsorge, ein Pflaster wenn man sich in den finger geschnitten hat.
Wenn ich so darüber nachdenke, eigentlich steht für sich jeder an 1. Stelle, Den Schmerz der Geburt den Eintritt ins Leben müssen wir alleine durchleben und im Sterben sind wir auch alleine. Die eigenen Grenzen erkennen ist das eine, aber genauso die eigenen Schwächen und ebenso die Stärken die in uns liegen. Wie leicht können wir sagen was wir an jemanden anderen mögen oder lieben, aber was lieben wir an uns selbst? Da kommen wir meistens ins Grübeln und die Liste ist nicht annähernd so lang wie die Liste mit den vermeindlichen negativen Eigenschaften die wir an uns finden.
Auf die Frage nach dem Sinn des Lebens komme ich immer wieder zu der selben Antwort: lieben und glücklich zu sein.
und das Leben als Spiel zu betrachten bedeutet nicht es nicht ernst zu nehmen.
Ich glaube, das innere Kind hat recht (ich hoffe dass kein Psychologe das liest!) Ich glaube, dass das was unserer Erwachsenenich als Pflichterfüllung sieht nur die abgewandelte Form von: ich will spielen ist.
Wieviele Glaubensätze mussten wir uns anhören und hören wir noch immer als den kleinen Mann im Ohr: das Leben ist kein Kinderspiel, vom Ernst des Lebens, erst die Pflicht dann das Vergnügen...etc... als wenn die Pflicht kein Vergnügen bereiten dürfte!
Da fallen mir noch die Zeilen von Carlos Castaneda ein: bei allem was du tust frage dich ob es ein Weg des Herzens ist
oder
aus den 10 Geboten
liebe deinen nächsten wie dich selbst
welcher für mich zu der normalen Auslegung auch die Bedeutung hat: wer sich nicht selbst liebt kann auch den nächsten nicht lieben oder schlicht: liebe dich selbst und deinen nächsten ebenso.
Oje, da haben mich deine Zeilen ganz schön auf die Reise geschickt und mir wer auch immer einiges ins Ohr geflüstert beim darüber Gedanken machen.
Ich wünsche dir ein erholsames Pfingstwochenende
liebe Grüße
Sali