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Feedback jeder Art Nachhilfe für T.

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  • Joshua Coan
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Joshua Coan

Teammitglied
ㅤModerator

Joshua Coans Themen
Der Juli näherte sich dem Ende und die Abschlussprüfungen standen unmittelbar bevor.
Tina saß vertieft in ihre Deutschaufgaben an ihrem Tisch. Herr Müller, der Klassenlehrer schaute von seinen Korrekturen zu ihr hin und hielt inne. Sie fuhr sich durchs Haar und kaute einen Kaugummi. Er musterte sie genau und drehte dabei den Kugelschreiber in seiner Hand hin und her. Als sie schließlich nach einer ganzen Weile den Blick hob und seinen traf, lächelte er kurz und wandte sich wieder seinen Korrekturen zu. Später ging er von Tisch zu Tisch und schaute sich die Ergebnisse der Übungsaufgaben an. Tina war die Erste. Er beugte sich nah zu ihr, so dass sie ihm Platz machen und sich zur Seite lehnen musste. Er ließ sich Zeit beim Überprüfen.
"Hier hast du einen Fehler gemacht. Siehst du? Und das ist auch nicht richtig. Tina ich finde du solltest dich meinem Nachhilfeteam anschließen. Anders wird es nicht mehr rechtzeitig gehen, du tust dich leider immer noch sehr schwer bei der Textform. Auch dein Storytelling bei diesem Aufsatz finde ich nicht sehr ausgereift."

So kam es, dass Tina Ende der Woche zu ihm nach Hause ging für Nachhilfestunden. Der Lehrer hatte sie bereits vom Fenster aus beobachtet und empfing sie an der geöffneten Tür mit einem musternden Blick und einem Lächeln. Sie trat mit einem verlegenen Lächeln ein und nahm auf dem Sofa im großen Wohnzimmer Platz. Der Lehrer schloss die Tür und zog die Vorhänge zu. Verwundert dass sie die Einzige war, fragte sie ihn, wo denn die anderen wären.
"Die sind schon gegangen. Es tut mir Leid, ich habe dir aus Versehen eine falsche Uhrzeit gesagt. Aber macht nichts. Dann lernen wir eben zu zweit. Möchtest du eine Cola oder ein Glas Wasser?"
Herr Müller verschwand kurz in der Küche, kam zurück und reichte ihr lächelnd ein Glas Cola mit Eiswürfeln.

Mit starkem Schwindel erwachte Tina und brauchte lange bis, sie realisiert hatte, wo sie war. Sie erhob sich langsam und schwerfällig vom Sofa des Lehrers und saß benommen und verwirrt da. Als er dann plötzlich wieder lächelnd vor ihr stand, fragte sie, was denn passiert sei. Ihr Blick fiel nach draußen und sie zog die Augenbrauen hoch. Es war schon dunkel.
"Du bist irgendwann vor Müdigkeit eingeschlafen, weißt du das nicht mehr?", sagte der Lehrer lächelnd.
"Nicht so schlimm. Wir sind gut voran gekommen heute."

Schließlich verabschiedeten sie sich und sie ging nach Hause. Dort angekommen, stand sie in Unterwäsche vor dem Spiegel und wunderte sich, dass ihr BH nicht richtig zugemacht war und sie ihren Slip verkehrt herum anhatte. Dann fielen ihr einige dunkle Flecken im Nacken und an der Schulter auf, von denen sie nicht wusste, woher sie stammten. Als sie wieder in ihrem Zimmer war - immer noch mit einem Benommenheitsgefühl und einer erdrückenden Leere im Kopf - setzte sie sich auf die Bettkannte und ein unerklärliches Zittern überkam sie. Sie hielt sich die Arme und schrie nach ihrer Mutter.
 
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Hallo @Joshua Coan

Das sind Dinge, von denen man glaubt, sie würden nicht passieren oder nur anderen. Ein paar K.O.-Tropfen und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Dass es in Missbrauch endet, kommt vermutlich bei Mädchen eher vor, aber auch Burschen wurden schon betäubt und ausgeraubt.
Ein brisantes Thema sehr gut erzählt. Ich hab's gerne gelesen.

LG Teddybär 🐻
 

Joshua Coans Themen
Danke sehr lieber @Teddybär

Da stimme ich dir zu.
Ich muss gestehen ich habe diese Geschichte mit einem unguten Gefühl geschrieben. Eine Geschichte bei der sich mir die Fußnägel hochrollen. Aber es war mir aus gegebenem Anlass ein Drang sie zu schreiben. Es ist meine Antwort, auf eine hier veröffentlichte ähnliche Geschichte, die mit ihrer zotenhaften Erzählweise, die Opfer solcher Vorfälle demütigt und verhöhnt. Meine Geschichte ist ein Versuch dies richtig zu stellen, und die Thematik in das richtige Licht zu rücken. Weg von einem perversen, abstoßenden, widerwärtig kranken humoristischen Stil, zu einer glaubhaften Erzählung über Machtmissbrauch.

Ich freue mich, dass es mir für dich gut gelungen ist, dass rüber zu bringen. Ich hoffe dass es mir auch für andere gelungen ist.

LG JC
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Joshua Coan

Tina steht kurz vor ihren Abschlussprüfungen und erhält Nachhilfe von ihrem Lehrer Herrn Müller. Nach einer privaten Sitzung bei ihm zu Hause fühlt sie sich benommen und verwirrt. Später entdeckt sie körperliche Auffälligkeiten und verspürt ein starkes Unwohlsein, das sie nicht einordnen kann. Der Text deutet auf eine mögliche Grenzüberschreitung hin, bleibt jedoch vage und lässt vieles offen.
Schlimm, aber an der Tagesordnung. Gerne gelesen.
 

Joshua Coans Themen
Hallo @Chilicat Hallo @ThaiChiMaster

Vielen Dank für euer Feedback.

Schlimm, aber an der Tagesordnung.
Daher ist es wichtig darauf Aufmerksam zu machen. Das Schlimme ist, dass bei vielen auch die Scham sie daran hindert so einen Missbrauch anzuzeigen, vor allem wenn es sich um männliche Opfer handelt. Und unsere Gesellschaft ist leider nicht immer auf der Seite der Opfer. Eine Aufklärung in frühen Jahren und eine Sensibilisierung aller würden dazu beitragen, solche Vorfälle effektiver Sichtbarer zu machen. Meine Meinung.

LG JC

es ist Dir gelungen! Ich danke Dir.
Das freut mich sehr! Hab vielen Dank für deine Zeit.

LG JC
 

Claudis Themen
Hallo Josh,

hier kann ich mich Teddybärs Bewertung nur anschließen.
Ein brisantes Thema sehr gut erzählt.

Ja. Durch die leise, unaufdringliche Erzählweise aus der Perspektive eines neutralen, nicht wertenden Beobachters kommt das Beklemmende der Situation gut rüber. Da habe ich als Leserin genug Raum, meine eigenen Gedanken zu entfalten, ohne durch eine reißerische Darstellung schockiert und gezwungen zu werden, durch die Täterbrille zu blicken.

Gerade die sensible Herangehensweise ermutigt mich zum genaueren Hinschauen.

Ein paar Rechtschreib- und Zeichenfehler habe ich korrigiert:

Der Juli näherte sich dem Ende und die Abschlussprüfungen standen unmittelbar bevor.
Tina saß vertieft in ihre Deutschaufgaben an ihrem Tisch. Herr Müller, der Klassenlehrer,k schaute von seinen Korrekturen zu ihr hin und hielt inne. Sie fuhr sich durchs Haar und kaute einen Kaugummi. Er musterte sie genau und drehte dabei den Kugelschreiber in seiner Hand hin und her. Als sie schließlich nach einer ganzen Weile den Blick hob und seinen traf, lächelte er kurz und wandte sich wieder seinen Korrekturen zu. Später ging er von Tisch zu Tisch und schaute sich die Ergebnisse der Übungsaufgaben an. Tina war die Erste. Er beugte sich nah zu ihr, so dass sie ihm Platz machen und zur Seite lehnen musste. Er ließ sich Zeit beim Überprüfen.
"Hier hast du einen Fehler gemacht. Siehst du? Und das ist auch nicht richtig. Tina ich finde du solltest dich meinem Nachhilfeteam anschließen. Anders wird es nicht mehr rechtzeitig gehen, du tust dich leider immer noch sehr schwer bei der Textform. Auch dein Storytelling bei diesem Aufsatz finde ich nicht sehr ausgereift."

So kam es, dass Tina Ende der Wochekk zu ihm nach Hause ging für Nachhilfestunden. Der Lehrer hatte sie bereits vom Fenster aus beobachtet und empfing sie an der geöffneten Tür mit einem musternden Blick und einem Lächeln. Sie trat mit einem verlegenen Lächeln ein und nahm auf dem Sofa im großen Wohnzimmer Platz. Der Lehrer schloss die Tür und zog die Vorhänge zu. Verwundert dass sie die Einzige war, fragte sie ihn, wo denn die anderen wären.
"Die sind schon gegangen. Es tut mir Leid, ich habe dir aus Versehen eine falsche Uhrzeit gesagt. Aber macht nichts. Dann lernen wir eben zu zweit. Möchtest du eine Cola oder ein Glas Wasser?"
Herr Müller verschwand kurz in der Küche, kam zurück und reichte ihr lächelnd ein Glas Cola mit Eiswürfeln.

Mit starkem Schwindel erwachte Tina und brauchte lange,k bis sie realisiert hatte,k wo sie war. Sie erhob sich langsam und schwerfällig vom Sofa des Lehrers und saß benommen und verwirrt da. Als er dann plötzlich wieder lächelnd vor ihr stand, fragte sie,k was denn passiert sei. Ihr Blick fiel nach draußen und sie hob die Augenbrauen hoch. Es war schon dunkel.
"Du bist irgendwann vor Müdigkeit eingeschlafen, weißt du das nicht mehr?", sagte der Lehrer lächelnd.
"Nicht so schlimm. Wir sind gut voran gekommen heute."

Schließlich verabschiedeten sie sich und sie ging nach Hause. Dort angekommen,k stand sie in Unterwäsche vor dem Spiegel und wunderte sich, dass ihr BH nicht richtig zugemacht war und sie ihren Slip Höschen verkehrt herum anhatte. Dann fielen ihr einige dunkle Flecken im Nacken und an der Schulter auf, von denen sie nicht wusste, woher sie stammten. Als sie wieder in ihrem Zimmer war - Leerz. immer noch mit einem Benommenheitsgefühl und einer erdrückenden Leere im Kopf Leerz - setzte sie sich auf die Bettkannte und ein unerklärliches Zittern überkam sie. Sie hielt sich die Arme und schrie nach ihrer Mutter.

LG Claudi
 

Joshua Coans Themen
Vielen Dank Claudi!

Ja. Durch die leise, unaufdringliche Erzählweise aus der Perspektive eines neutralen, nicht wertenden Beobachters kommt das Beklemmende der Situation gut rüber. Da habe ich als Leserin genug Raum, meine eigenen Gedanken zu entfalten, ohne durch eine reißerische Darstellung schockiert und gezwungen zu werden, durch die Täterbrille zu blicken.

Gerade die sensible Herangehensweise ermutigt mich zum genaueren Hinschauen.
Genau das war mein Ziel. Es freut mich sehr, dass ich es rüberbringen konnte. 😊

Deine Korrekturen habe ich alle übernommen. Auch das Wort Höschen durch Slip zu ersetzen fand ich sehr hilfreich.

Auch dir vielen Dank für deine Zeit und das genaue Analysieren und draufschauen.

LG JC
 
Hallo @Joshua Coan,

du hast eine beklemmende Geschichte geschrieben, wie sie in der Realität sehr oft vorkommt - und
das glaube ich immer öfter. Durch die publik werdende Häufigkeit scheinen die Täter die Vergewaltigung
als Kavaliersdelikt anzusehen, denn viel passiert ihnen ja nicht. Nur wenige Straftaten werden zur Anzeige gebracht.Über das warum brauchen wir nicht zu diskuttieren.

Einige Formulierungen hätten etwas ausgefeilter sein können. Ich will mich auf ein Beispiel beschränken:

Später ging er von Tisch zu Tisch und schaute sich die Ergebnisse der Übungsaufgaben an. Tina war die Erste. Er beugte sich nah zu ihr, so dass sie ihm Platz machen und zur Seite lehnen musste. Er ließ sich Zeit beim überprüfen.

Die Ergebnisse überprüfend ging er von Tisch zu Tisch und fing bei Tina an. Der Lehrer beugte sich nah über ihre Deutscharbeit, viel zu nah. Die Nähe des Mannes war der Schülerin sehr unangenehm und macht ihm fast vom dem Stuhl rutschend Platz. Für die Überprüfung ließ er sich Zeit, unüblich viel Zeit.

Zumindest glaube ich, dass sie der Absatzteil so ein klein wenig besser lesen läßt. Aber ich mag mich irren.

Und nun schaue ich mir den von dir oben erwähnten Text an.


MfG
Monolith
 

Claudis Themen
Auch das Wort Höschen durch Slip zu ersetzen fand ich sehr hilfreich.
Prima. Es ist ja nur eine Kleinigkeit. Ich muss bei dem Thema immer daran denken, dass ein Text evtl. potenzielle Täter triggern könnte und das wäre natürlich das Allerletzte, was man als Autor/Autorin erreichen möchte. Die Gefahr ist bei deinem Text, im Gegensatz zu dem umstrittenen Werk, Gott sei Dank nicht gegeben.

Eine Kleinigkeit hatte ich noch vergessen:

Er beugte sich nah zu ihr, so dass sie ihm Platz machen und sich zur Seite lehnen musste.

Hallo Ella,

deine Vorschläge wären auch denkbar. Allerdings würde sich damit die Erzählperspektive vom neutalen Beobachter zum allwissenden Erzähler ändern, der auch die Gedanken und Gefühle der Protagonisten kennt.

Der Lehrer beugte sich nah über ihre Deutscharbeit, viel zu nah. Die Nähe des Mannes war der Schülerin sehr unangenehm und macht ihm fast vom dem Stuhl rutschend Platz.

Dadurch wird der Leserschaft mehr vorgegeben als Josh wahrscheinlich beabsichtigt hat. Ich glaube, die Empathie mit dem Opfer sollte allein dadurch geweckt werden, dass die Lesenden eigenständige Fantasien und Gedanken zum Geschehen entwickeln.

Das ist mal etwas anders, als man es für gewöhnlich aus Romanen und Kurzgeschichten kennt und bei mir hat es gut funktioniert.

LG Claudi
 

Joshua Coans Themen
Hi Ella.

@Monolith

Einige Formulierungen hätten etwas ausgefeilter sein können. Ich will mich auf ein Beispiel beschränken:
Ich habe versucht mich auf das wenigste zu beschränken. Z.B.
Er beugte sich nah zu ihr, so dass sie ihm Platz machen und zur Seite lehnen musste.
Dieser Satz drückt eigentlich schon alles aus. Hier rückt er ihr schon so auf den Pelz, dass sie ausweichen muss. In diesem Satz soll sich der Leser das denken und deshalb halte ich weitere Ausformulierungen für unnötig.

Das hier zum Beispiel wäre mir zu dick aufgetragen gewesen:
und macht ihm fast vom dem Stuhl rutschend Platz.
Solche Grenzüberschreitungen fangen meist immer sehr subtil an.

Auch muss es ihr vielleicht an dieser Stelle noch nicht einmal wirklich unangenehm gewesen sein. Vielleicht mochte sie ihn ja auch, ohne zu wissen, was für sinistere Pläne er mit ihr im Hinterkopf hatte. Hat sich also noch an dieser Stelle gedacht: Upps, ich bin ihm im Weg. Das perfide ist ja, dass man normalerweise meist erst gar nicht von einer bösen Absicht ausgeht, sondern zuerst immer ein Versehen annimmt.

Ich danke dir vielmals für den Besuch und deine Gedanken zu diesem schwierigen Thema.
Wenn ich in Geschichten schreibe wie Menschen zerfleischt und zerfetzt werden, dann graut es mich erstaunlicherweise weniger davor, als wie so ein psychologischer Terror. Vielleicht was das Letztere viel eher in unsere Alltagswelt passt und dass es jeden betreffen könnte, der Kinder hat.

LG JC
 
Hi Joshua,
Mir wurde, je weiter ich beim lesen deines Textes kam, immer unwohler. Die Stimmung, die du hier beim Leser erzeugen wolltest, kommt also bei mir genau so an. Du lässt dem Leser, durch die neutrale Erzählweise, auch einen guten Freiraum sich seine eigenen Gedanken zu machen. Solche Themen sind mit Vorsicht zu behandeln und erfordern eine reifliche Überlegung, wie man an die Thematik heran geht. Sonst geht die Sache nach hinten los und es kann schnell zur Verhöhnung der Opfer oder, wie Claudi schon geschrieben hat, zum triggern potenzieller Täter führen und ausgelegt werden. Leider wird das oft vorher nicht bedacht.
Du hast das hier sehr gut gemeistert.

LG Alex
 

Joshua Coans Themen
Hi Alex.

Es ist eine sehr dünne Linie auf der man balancieren muss, genau wie du schreibst. Ein hartes Thema ohne Triggerpunkte zu schreiben. Die neutrale Erzählstruktur bietet sich da am besten an. Das hier etwas verdammt falsch läuft in der Geschichte, erkennt die Leserschaft auch ohne ihren Blick mit Worten in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Vielen Dank für deinen Besuch und deine Gedanken zum Thema.

LG JC
 
  • Joshua Coan
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