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Feedback jeder Art Bougainville

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Nacht in meinem Herzen, der Dschungel schwarz und still​
Die Seele wie gefangen, weiß nicht wohin sie will​
Ich bin kein Mensch der Freude, der immer gerne lacht​
Nur gern allein im Dschungel, weit weg in stiller Nacht​
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Was such ich auf den Salomonen, in der Wildnis die ich fand​
Mich selbst im Schutz der Wälder, den Speer in meiner Hand​
Der Mensch ist schwer verwundet, die Gnade weicht meinem Instinkt​
Zurückgekehrt wo ich nie war, das schwache Blut gerinnt​
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Der Preis ist immer hoch, nichts wird geschenkt im Leben​
Freiheit bedeutet Einsamkeit, und nur sie kann dir wahre Kräfte geben​
Wenn der Lärm im Kopf verstummt, der Wille voll erwacht​
Kehr zurück in deine Welt, mit der Erfahrung die du gemacht​
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Der Dschungel schlägt in meiner Brust, pocht in meinen Venen​
Meine Seele überall und fließt in Freudentränen​
Letztendlich und für immer eins, vereint mit meinem Wesen​
Der Dschungel, mein Herz und die Nacht, in mir tobt wild das Leben​
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Sehnsucht nach den Salomonen​
 
Vielen Dank dir Sonja!
 
Ich selbst hadere ein wenig mit dem Inhalt, auch wenn ich das Gedicht gut finde. Es spiegelt ein altes und irgendwie überholtes Männerbild wieder... oder geht das nur mir so? Nach dem Motto: Du musst draußen in der Wildnis allein Tiere mit Speer jagen können, um dich zu beweisen. 
Was das Thema Männlichkeit angeht... ich hab ein Musikvideo von Richard Kruspe gesehen (Gitarrist von Rammstein) in dem er ein Lied für seine Tochter singt. Im Video macht er ihr ein Geschenk und hält sie mit rot lackierten Fingernägeln im Arm (ER hat rot lackierte Nägel!) Und trotzdem fand ich ihn sehr männlich dabei. Vielleicht wegen der Vaterrolle? 
Ein paar Gedanken am Abend. 
 
LG JC
 
 
(PS: auf die Salomonen würde ich auch gerne mal reisen! Nur... dort hin zu kommen ist nicht so einfach. Und ganz sicher für Touristen ist es auch nicht gerade.) ✌️
 
Es spiegelt ein altes und irgendwie überholtes Männerbild wieder... oder geht das nur mir so? Nach dem Motto: Du musst draußen in der Wildnis allein Tiere mit Speer jagen können, um dich zu beweisen. 
Ja, lieber @Joshua Coan, genau dieses Gefühl weckst du mit diesen Zeilen. Ob das Männerbild überholt ist, möchte ich bezweifeln. So tief in den Seelen der Frauen ruht dieses Bild und lässt uns danach handeln. Männlichkeit ist einfach ein Grundstein im Beziehungsdasein. Das mit dem Speer und dem Fell um die Hüfte kann man ja weglassen. Beweisen muss sich ein Mann auch heute noch und mit Argusaugen schauen wir Frauen darauf, wie das so passiert. Bei Zustimmung klinken wir uns mit Freude ein und jagen mit.
Im Grunde hat sich nicht viel geändert. Ein Vater, der seine Kinder liebt, ist männlich - egal wie er aussieht oder tut. Die Weichheit ist Teil der Männlichkeit, ohne die er nicht interagieren kann.
Sehr schön, wenn man sich ein bisschen austauschen kann. Tut richtig gut.
Schönen Abend noch
Sonja
 
Das Gedicht ist sehr formschön geschrieben, sodass sich beim (lauten) Lesen eine angenehme Stabilität aufbaut, ohne dass man nachhelfen muss. Inhaltlich lese ich daraus eine Sehnsucht nach klarer Abgrenzung in eine neue Lebensphase, wie es sich bei vielen, vor allem indigenen Völkern, aber auch noch heute in manchen Gesellschaften gibt. Ob veraltet oder nicht - klare Worte, fester Wille und eine unbedingte Selbstehrlichkeit sind in der modernen Gesellschaft zugusten von duckmäuserischen Goldeseln der Versicherungswirtschaft nur allzu selten geworden. All-inclusive Wellness-Dschungel mit Rolltreppe oder Passiv-Dschungel-Campen von der Couch aus betäuben so manchen von diesem Sog nach Reifung. Die Rückkehr in die Welt (dritte Strophe) ist eine gelungene Fortsetzung zur ersten Strophe ("...gern allein im Dschungel..."), die eine reale Welt beschreiben, während die Zweite ("zurückgekehrt, wo ich nie war") und Vierte ("Meine Seele überall") sich in einer vagen Phantasiewelt abspielen. Ein schönes Wechselspiel der Perspektiven.
Gern gelesen und drüber schwadroniert, VLG
Peter
 
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