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Feedback jeder Art Carpe noctem

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  • GrafJo
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Wer kennt sie nicht: gewisse Stunden,
die niemand leichten Sinns vergisst,
wie jene, die im März verschwunden
und nicht mehr aufzufinden ist.

Der Frühling regte seine Schwingen
und hat sie uns geschwind entführt.
Der Herbst eilt, sie zurückzubringen.
Ich habe seinen Hauch verspürt.

Nun liegt sie in der Mondlichtpfütze,
just da, wo die Gardine wich,
und scheint mir zuzuflüstern: "Nütze
die Nacht der Nächte - pflücke mich!"

Mir schwant am Rande der Ermattung:
Dies Stündlein, zum Genuss bereit,
ist kein Geschenk, nur Rückerstattung
aufs Konto meiner Lebenszeit.

Schon will mich Morpheus embrassieren,
entlädt mich der Gedankenfracht
und trägt mich väterlich spazieren
durch diese extralange Nacht ...
 
Hallo Cornelius,
Zeitverschiebung hin oder her, was ist schon eine Stunde weniger oder mehr.
Nutzt lieber den Augblick, denn der kommt nicht mehr zurück!
Gern den Wortbildern nachgespürt und LG
Perry
 
Lieber Cornelius,

dein Gedicht hat mich berührt – es fängt diese besondere Stunde zwischen Zeitumstellung und innerem Übergang sehr fein ein. Die Bilder sind stimmungsvoll und poetisch verdichtet: „Mondlichtpfütze“, „Morpheus embrassieren“ – das sind starke, eigenständige Formulierungen, die nachklingen.

Besonders gefällt mir, wie du die verlorene Stunde nicht nur als Zeitphänomen, sondern als seelisches Echo behandelst. Das macht den Text lebendig und vielschichtig.

Wenn du magst, könntest du an zwei Stellen noch etwas verdichten:

  • „zum Genuss bereit“ ist schön, aber vielleicht gäbe es ein Bild, das diesen Genuss körperlicher oder sinnlicher macht?
  • „Gedankenfracht“ ist ein starkes Wort – vielleicht ließe sich hier noch ein Kontrast setzen, z. B. was davon bleibt oder sich verwandelt?
Aber das sind nur kleine Ideen – dein Text steht für sich und trägt seine Stimmung mit Würde. Danke fürs Teilen!

Herzliche Grüße GrafJo
 
  • GrafJo
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