Hallo Wolkenwolf,
habe neulich ein wenig im Dichter-Forum rumgestöbert und bin bei einigen Autoren hängen geblieben und du bist einer davon. Deine Gedichte gefallen mir sehr, in Form und Inhalt. Auch ich liebe diese Form, die an mittelalterliche Lieder erinnert, mit ihren kurzen Versen, ihren regelmäßigen Reimen, Hebungen, Senkungen, ihrer schlichten Schönheit und Musikalität - Dichtung zum Vortragen (und wenn auch kein Zuhörer dabei ist). Aber das ist natürlich nichts, wenn inhaltlich nichts Gescheites dabei ist... Und Letzteres trifft bei deinen Gedichten nicht zu (zumindest nicht bei denen, die ich gelesen habe).
Wie z.B. bei den beiden Fräulein-Wehmut-Gedichten... Wunderschöne Gedichte...
Da gehen mir viele Fragen durch den Kopf... Z.B. im 2. Teil, warum mag sie nicht die Sterne (jeder für ein Lebensjahr) sehen? Weil sie sie erinnern, dass sie so alt ist bzw. sich so alt fühlt? Oder - umgekehrt - weil sie noch so viele Jahre vor sich hat (im 1. Teil ist ja eine Todessehnsucht unverkennbar)? Oder weil sie in ihrer (wehmütigen) Natur nicht fähig ist, die Schönheit des Abendhimmels zu sehen? Oder weil sie weiß, dass ihre (wehmütige) Natur mit der Schönheit des Himmels unvereinbar ist...? Oder oder oder...
Und darf ich fragen - wer stand Pate für Fräulein Wehmut? Die Wehmut als menschliches Gefühl oder ein bestimmter Mensch...
Anders als effraie finde ich die 3 Strophen in sich schlüssig. Sie werfen etliche Fragen auf, aber weitere Erklärungen im Gedicht selbst würden seinen Zauber stören...
Ja, das war Fräulein Wehmut im Sommer. Wie geht es ihr z. Zt.?
Liebe Grüße,
Anna