Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Frage eines Einsamen

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Carolus
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 51
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Frage eines Einsamen


Nachts lange am Fenster.
Himmelwärts ein Stern:
Venus, ewig weiblich,
hell und fern.

Kälte von innen
durch Decke dringt.
Vieles an gutem Haben
hatte er im Leben gewonnen.

Selig Machendes
in der Zwischenzeit
unter seinen Händen
zerronnen.

Hunger und Durst
nach Erkennen und Verstehen
nach Zartheit und Lieben
weiterhin ungestillt.

Warum?

Gewillt, Antworten zu suchen!
Endlich die wahre Währung
für die Seele buchen!
Wie viele Jahre blieben ihm?

Stand lange am Fenster,
starrte in die Nacht.
Im Osten, ein zarter Schimmer.
Himmelwärts kein einziger Stern.

Venus im Dunkel. Doch
irgendwo hell und fern.


(„Carolus“ in „poeten.de“ 17.10.2025)
 
Lieber Carolus,

ich denke, da steht jemand am Fenster und zieht Resümee.
Er stellt fest, dass er zwar vieles erreicht hat, vor allem an materiellen Dingen, aber dass seine Seele einsam ist und sich nach einer verwandten Seele sehnt. Er überlegt wieviel Zeit ihm noch bleibt, das zu ändern. Es scheint noch Hoffnung zu bestehen, "irgendwo hell und fern".
Allerdings könnten die letzten Zeilen auch ewas anderes bedeuten. 🙂

Sehr gern gelesen und drüber nachgedacht
LG Wilde Rose
 
Liebe Wilde Rose,

Du vermutest "Es scheint noch Hoffnung zu bestehen, "irgendwo hell und fern". Das Zitat greift den Anfang wieder auf :
"Venus, ewig weiblich, hell und fern." Venus ist die Göttin der Liebe; sie ist der einzig leuchtende Stern in seiner Seelennacht. Der "Einsame hat "Hunger und Durst...nach Zartheit und Lieben". Für ihn ist die Liebe (Venus) noch nicht sichtbar, jedoch als Wunsch ständig gegenwärtig und im Osten, wo das Licht aufgehen wird, erscheint ein zarter Hoffnungsschimmer: "Venus im Dunkel. Doch irgendwo hell und fern."
So etwa wäre der Schluss m. E. zu verstehen.

Ein herzliches Dankeschön für deine anregende Deutung.
Ich hab mich sehr gefreut!
Carolus
 
  • Carolus
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 51
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben