Hallo Zarathustra,
deine Worte sind sehr interessant, stammt das von dir?
Es ist eine berechtigte Frage, ob nicht die Größe dieser Tat zu vermessen für den kleinen Menschen ist. Damit beweist der Mensch einmal mehr, dass er sich für gottesgleich hält, auf einer Stufe mit ihm, allmächtig. Denn nur dann wäre er in der Lage, einen Gott zu töten.
Der Mensch ist dafür nicht geschaffen. Er wendet sich lediglich ab..
Sehr interessant, danke dir!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo avalo,
ich möchte vielleicht zuallererst einmal anmerken: Dies Gedicht hat eine humoristische Unternote!!!
Es ist Fakt, dass wir weder wissen, ob Gott existiert, oder ob er es nicht tut. Wir können nur glauben. Und du schreibst ganz richtig - im Zweifel gewinnen wir durch den Glauben, oder aber verlieren nichts. Glauben wir nicht, verlieren wir im Zweifel. Wobei ich dann fragen würde, ob ein Gott der jeden Menschen liebt, tatsächlich wertet, wer nun zu Lebzeiten an ihn geglaubt hat oder nicht. Müsste er dann nicht jeden gleich behandeln?
Die Menschen haben sich abgewandt, da kann ich dir nur zustimmen. Die Erwartung, Gott "fassen" zu können, ist vermessen. Sollte es ihn geben, ist es uns Menschen unmöglich, ihn anders als in uns selbst zu erfahren.
Ich selbst bin mir gar nicht sicher, ob ich an Gott glaube oder nicht - es ist eben so, dass ich weder für das eine noch für das andere einen Beweis hätte, also weiß ich es nicht. Aber sollte es einen Gott geben, und da bin ich mir sicher, hat er uns mit einem freien Willen geschaffen. Sonst wären wir dazu verdammt Marionetten zu sein, nichts was wir tun, könnten wir auf eine freie Entscheidung hin überprüfen, wir wären Sklaven im Geiste. Dagegen sträube ich mich. Und einzig diese Annahme erklärt, warum es so viel Leid auf dieser Welt gibt. Denn würde Gott eingreifen, hieße es, uns in Teilen den freien Willen zu nehmen - in der Folge könnten wir in keiner Entscheidung mehr sicher sein, dass wir sie treffen.
Jesus wollte keine Tempel, und Gott ist in keiner Kirche zu finden. Diese Orte verkörpern nur die Unfähigkeit der Menschen, in sich selbst etwas göttliches zu finden. Gott mag einem Heilung bringen, ich denke aber, dass es vielmehr der Glaube an ihn ist, der dies tut. Es gibt viele Religionen auf dieser Welt und vielleicht gibt es viele oder gar keine Götter. Was die Menschen heilt und ihnen Kraft gibt ist der Glaube an sie, egal wie ihr Gott nun heißt oder ob er wirklich ist. Der Glaube macht uns stark.. das sollten wir nie vergessen.
Für mich heißt aber die Möglichkeit seiner Existenz nicht automatisch, dass es das Beste ist an ihn zu glauben. Dein Beispiel mit den Münzen ist mir zu abstrakt. Das lässt sich schwer übertragen.. nur weil ich evt. etwas gewinne und jedenfalls nichts verliere, muss ich mich nicht automatisch dieser Möglichkeit hinwenden.
Ob Beten hilft.. auch da bin ich skeptisch. Was soll Gott tun, wenn doch wir den freien Willen haben?
Die Bibel.. da steht viel drin. Und das meiste wurde über Jahrhunderte und Jahrtausende mündlich weiter getragen. Mir reicht eine Runde "Stille Post" um zu wissen, dass sich Erzählungen verändert, von Mund zu Mund. Jeder Wort zu glauben, was dort steht, halte ich für naiv. Und doch - diese Geschichten haben sicher einen wahren Kern, den wir noch nicht verstehen.
Die Geschichte der Arche Noah etwa. Mittlerweile ist bekannt, dass etwa zu jener Zeit das Klima sich veränderte, es wurde wärmer, der Meeresspiegel stieg stark an. Es war tatsächlich Landunter, eine "Sintflut", die allerdings Folge eines Klimawandels war. In der Geschichte steckt also ein wahrer Kern, aber vieles "Drumherum" kann mit der Zeit dazu erfunden worden sein.
Ich möchte aber nochmal sagen, dass dieses Werk mit Humor zu verstehen ist. Es ist gesellschaftskritisch, aus eben dem Aspekt, den du auch angesprochen hast - die Menschen wenden sich ab. Weil das Bild, das die Kirchen uns von einem Gott vermitteln wollen, nicht stimmig ist. Vielleicht braucht es neue Vorstellungen darüber, was oder wer Gott sein kann. Und vielleicht.. ist Gott dann auch eine Frau.
Danke für deine kritischen Gedanken dazu!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo anais,
ja, deine Gedanken knüpfen gut an die von avalo an!
Ich möchte nochmal sagen, dass ich dieses Gedicht nicht ohne humoristische Note geschrieben habe!
Ob Gott ist oder nicht, wir wissen es beide nicht. Ich denke, darüber können wir uns einig werden..
Dass der Glaube schwindet, hat sicher verschiedene Ursachen. Spätestens seit der Aufklärung suchen die Menschen auch nach anderen Erklärungen für bis dato Unerklärliches, als den Glauben. Wurde einst alles, das wie ein Wunder erschien, Gott zugeschrieben, kennen wir heute viele natürliche Ursachen für Phänomene usw.. Der Glaube scheint immer weniger wichtig zu werden. Was ich im Grunde fatal finde, denn es ist nicht von Bedeutung ob ein Glaube nun begründet ist, oder nicht. Vielmehr zählt meiner Meinung nach das Glauben selbst. Denn darin sind Menschen einander verbunden und entdeckene eigene und gemeinsame Stärke. Unabhängig worauf der Glaube nun ausgerichtet ist - gut ist natürlich ein heilsamer Glauber, und keiner, der Zerstörung als Ziel hat.
Meine Zeilen könnte man auch als Parodie auf die Gott-losigkeit unserer Zeit lesen. Es wäre schön, wenn sich die Menschen wieder der "wichtigen" Dinge besinnen, die eben nicht materieller Natur sind. Aber für mich ist es erst einmal unwichtig, ob das aus einem Glauben heraus geschieht, oder unabhängig davon. Wir alle glauben an etwas, finden darin einen Wert. Ob es nun Gott ist, oder etwas anderes... ist das so wichtig?
Danke dir ganz herzlich fürs Gedankenmachen!.;-)
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo Nöck,
es stimmt schon, es geht mir mehr darum, eine veraltete, falsche Vorstellung von Gott zu deklamieren. Dieser Gott ist "tot".
Sie hält keiner Überprüfung mit der Wirklichkeit stand, in so vielen Aspekten.. wir glauben zu wissen und wissen doch nichts. Gott könnte eine Frau sein.
Aber wahrscheinlicher ist wohl, dass er/sie weder Mann noch Frau ist. Vielleicht mehr eine Kraft, die in uns wirkt.
Ich habe hier jedoch die Formulierung "Gott ist eine schöne Frau" gewählt, die bewusst etwas provokant ist. Weil ich anregen möchte zum Anders-Denken über das Wesen Gottes. Jenseits unserer festgefahrenen Vorstellungen.. mag dieses Bild einen kleinen Anstoß dazu geben.. hoffentlich.;-)
Auch dir lieben Dank!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Danke euch allen für diesen anregenden Austausch. Ich hoffe ich strapaziere keine Gemüter..
Viele Menschen sind in ihrem Glauber sehr strikt und nicht offen für neues Denken, einen Austausch und eine Erneuerung alter Annahmen. Aber alles ist im Wandel. Und wenn wir unser Bild dieser Welt, von Gott oder was auch immer, nicht anpassen können, dann stirbt dieses Bild, "Gott" tatsächlich mit der Zeit.
Auch über diese Annahmen zu diskutieren kann bereichernd sein.. Ich möchte einfach offen über verschiedene Sichtweisen zu Gott schreiben können, ohne dass sich jemand verletzt oder angegriffen fühlt. Für mich ist es sehr wertvoll, zu hinterfragen. Nur so kann eine Vorstellung in mir Gestalt annehmen.. und ein Glaube womöglich daran wachsen.
Liebe Grüße euch, Lichtsammlerin