Wenn man dem Ursprungsgleichnis folgte, käme ein Reicher nur ins Himmelreich, wenn ein Kamel durch ein Nadelöhr geht. Ordnet man also die "Kamelschlange" den Reichen zu, dann erfüllt sich das Gleichnis und die Reichen müssen auch in Deiner Ausdeutung draußen warten, bis ihre Kamele durchs Nadelöhr gegangen sind. Da wir das Zeitenende schreiben ist die Schlange nun vermutlich schon ZIEMLICH lang... Das würde den Stau erklären.
Wer aber sind die Kameltreiber ?
und WO sind die Reichen ?
Es sind jedenfalls NICHT die Kameltreiber DER Reichen, es sind "einfach nur" Kameltreiber. Ihre Aufgabe erschöpft sich offenbar darin, die Kamele durchs Nadelöhr zu treiben, obwohl sie selber gar nichts davon haben, denn sie sind ja nicht die Reichen, sie sind nicht einmal die Kameltreiber DER KAMELE DER REICHEN und der Gang des Kamels durchs Nadelöhr ist nicht mit IHRER Eintrittsmöglichkeit, sondern eben verknüpft mit der Eintrittsmöglichkeit der Reichen.
Da Kamele sich in dem Gleichnis in ihrer Aufgabe, NICHT durch ein Nadelöhr zu gehen, erschöpfen, müssen die Kameltreiber also darauf bezogen sein und sich (im Bild des Gedichts) auch darin erschöpfen. Möglicherweise wollen Sie auch ins Himmelreich und GLAUBEN, wenn sie die Kamele trieben wäre das ihre "Eintrittskarte". Jedenfalls sind die Kameltreiber und die Kamele die einzigen Wartenden. Auf diese fällt Gerechtigkeit in "dicken Tropfen" herab.
Es gibt eigentlich keinen Grund, warum die Kameltreiber warten müssten. Wenn Sie es trotzdem tun, dann nur im falschen GLAUBEN daran, dass sie untrennbar mit dem Schicksal des Kamels und dem Nadelöhr verbunden sind, denn sie sind ja weder REICH NOCH KAMELE. Dies ist ein IRRGLAUBE und eigentlich müssten Sie nur das Himmeltor durchschreiten. Natürlich drängt sich ein Vergleich auf zu Menschen, die eigentlich nur die Schwelle zur Erlösung überschreiten müssten aber aus falschen Überzeugungen oder mangelnden Informationen nicht zur Einheit mit Gott gelangen, hier aber noch enger: Die aus falsch verstandener Unterwürfigkeit und Selbstversklavung glauben ihre eigene Erlösung ENTSPRÄCHE der Erlösung der Reichen.
Dass sie ihr Schicksal mit dem Schicksal "der Reichen" verknüpfen kann man so ausdeuten, dass sie den falschen Idealen nachstreben, als "Kameltreiber" glauben, wenn sie selbst dann, wenn es um Erlösung geht, immer noch den Reichen zu Diensten sind (bis ans Ende der Zeiten) werde sich mit dem Gang des Kamels durchs Nadelöhr auch ihre Erlösung vollziehen. Das ist ein IRRGLAUBE. Eigentlich müssten sie das Kleid des Kameltreibers nur abstreifen, die Kamele stehen lassen und das Himmeltor durchschreiten...
Die Reichen wiederum glauben offenbar, sie könnten einfach ein Kamel durch ein Nadelöhr schicken (lassen) um Eintritt zu erlangen. Auch das ist ein Irrglaube, denn der Reiche muss jedenfalls im Gleichnis immer noch selber gehen. Sie -die "Reichen"- haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich anzustellen. Folgerichtig werden sie selbst wenn das Kamel durchs Nadelöhr ginge nicht hindurchtreten...
Bleiben die Dauerkartenbesitzer. Das sind solche, die nicht gewartet haben.
Warten worauf ?
Eintreten zu DÜRFEN ? Wohl nicht ...
Warten darauf, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht ? Vermutlich eher...
Wir Nichtreiche warten freiwillig, wir sind alle Dauerkartenbesitzer. Wir können jederzeit eintreten.
nur die Reichen nicht. Die Reichen sind die, "die viel besitzen" ( Mk 10,23–27). Für diese ist es schwer ins Himmelreich zu gelangen. Sie kann nur Gott persönlich ins Himmelreich geleiten ("Für Menschen ist das unmöglich aber nicht für Gott, für Gott ist alles möglich").
Aber um sie geht es ja eigentlich gar nicht in Deinem Gedicht. Es scheint mir eher um die zu gehen, die an den Weihnachtsmann glauben der eines Tages kommt um sie auf einem weißen Ritter fortzureiten...
mes compliments
D.