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Textarbeit erwünscht Künstlich verkompliziert

Der/die Autor/in wünscht sich konkrete Rückmeldungen zur Textgestaltung.
  • Anaximandala
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Im Spannungsfeld
von Bedeutungsschwere
und Bedeutungsleere



Kunst wird
geplant konstruiert,
spielerisch entfaltet –

ihrem Anspruch
nie genügend,
in die Existenz gequält.


Im Wesen formlos ergründet Kunst die Form experimentell.
Mit ihr kommen Vergleichbarkeit und
die Strenge, an der Kunst sich verfeinert.


Sie entfaltet und erstrebt
das Schöne, das sie idealisiert,
das Tiefe, das sie ergründet,
das Dunkle, das sie beleuchtet,
das Leiden, das sie veredelt.

Sie wird als Graffiti an Wände gesprüht,
animiert im Radio mitzusummen,
hängt an Fenstern und sieht schick aus.


Völker überdauernd ist sie Ausdruck kulturellen Gedächtnisses –
seine pulsierende Verwirklichung.

Im Museum fesselnd,
am Schreibtisch durchströmend,
im Gedicht pochend.


Sie ist nicht, was ist.
Sie ist, was fragt, wie es ist.


Kunst ist:

ästhetisierte Macht und
der donnernde Anspruch,
sich ihr entgegen zu stellen.

die Flamme struktureller Ungleichheit und
der Regen sich wandelnder Verhältnisse.


Kunst ist:

unschuldig, rein und harmonisch,
in spirituelle Gewänder gekleidet –

als Formenvollender
Substanz-für-Prinzipien-Verschwender
sündhaft beschmutzt,

das dämonische Medium jeder Agenda.


Sie reflektiert die Welt, dient dem Zeitgeist,
nährt das Unrecht – erleidet es,
stützt die Gesellschaft und kritisiert ihre Ordnung.

Sie konfrontiert, verschwendet sich
und wird vereinnahmt von der Wut
ein Ideal ist schnell verschenkt
Sie kämpft. Für den Kampf. Aus Prinzip.

Die Zeit vergeht.
Die Erde dreht.
Gestank verweht.


Kunst ist eine Blüte der Kultur.
Frei erblühend,
instrumentalisiert stockend,
korrumpiert verdorrend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend Delf,
in deiner wirklich interessanten Skizze sind einige sehr starke Reflexionen, wie ich finde.
Ich habe mich gefragt, was du hier genau bezüglich Textarbeit besprechen möchtest.
Ist es ein Text oder mehrere?
Sollen hier Lücken gefüllt werden oder einige Prosastellen zu Versen verwandelt?
Auch die Reihenfolge der Zeilen könnte zur Diskussion stehen.
Ich bin gespannt.
Einen schönen Abend noch und VLG
Peter
 
Guten Morgen Peter,

ich danke dir für dein Lob und Interesse!


Die Frage zur Textarbeit ist berechtigt, sehr sogar 🤔

Einerseits bin ich total offen für jede Anmerkung und/oder Verbesserungsmöglichkeit.

Ich ändere das Label aber am besten zu Feedback jeder Art.

Es geht mir nämlich weniger darum, dass ich irgendwas umformulieren möchte, oder ergänzen.
Für gute Ideen (jedweder Art!) bin ich natürlich trotzdem offen.

Es geht mir um Metakritik zu und Kommunikation über den Text.

Der Text ist sowohl formell, als auch vom inhaltlichen Aufbau, komplettes Neuland für mich mich.

Er gefällt mir eigentlich ziemlich gut, ich habe viel Zeit und Energie hineingesteckt.

Ob er deswegen gelungen ist, steht auf einem anderen Blatt.

Als kreativer Schöpfer habe ich den Text gewissermaßen ohne äußeren Zielanspruch und nur mit Blick auf innere "Geschlossenheit" um Versuche Kunst zu beschreiben aus sich selbst heraus wachsen lassen.

In handwerklicher Tätigkeit, habe ich mit meinem anfänglichen Versuch zu sagen "Was ist Kunst", nachdem klar war, dass er interessant, aber keine zufriedenstellende Antwort, geworden war, unzählbare Überarbeitungskreise vollzogen.
Überflüssiges streichen, logisch sortieren, Lücken schließen, ergänzendes hinzufügen, schauen ob der Text (mir) stimmig scheint.
Repeat.

Es gibt auch Zwischenversionen.
früh, nüchtern, ausführlich reflektierend
später, poetischer, heile Welt schön ohne Kratzer

jetzt ... gefällt sie mir, vielleicht habe ich genügend unterschiedliche Zustände wertungsfrei getroffen, dass ein Funke "Kunst" darin liegt.

Aber ich bin mir nicht sicher, wo zwischen bedeutungsschwer und bedeutungsleer der Text liegt.

Ich habe die Schöpfung vollzogen.
Ich habe dem Handwerk (genügend? vo ausreichender Qualität?) gefröhnt.
Mein Blick ist zufrieden. Allerdings ist er auch partaiisch.


Ich würde mich freuen jedwede Gedanken zu dem Text zu lesen!


Liebe Grüße 🙂
Delf
 
Zuletzt bearbeitet:

Claudis Themen
Ich ändere das Label aber am besten zu Feedback jeder Art.

Moin Delf,

wenn du meine bescheidene Meinung dazu lesen möchtest: Ich persönlich hätte es vorgezogen, diesen Faden ganz der Gestaltung des Textes zu widmen (also das rote Label zu lassen), da du für die inhaltliche Diskussion ja auch noch den Wohnzimmerfaden eröffnet hast.

Aber du kannst es natürlich so machen wie du möchtest.

LG Claudi
 
Hallo Alexander,

nein, es ging mir nicht darum Kunst jetzt einfach irgendwie zu verkomplizieren.
Ich wollte versuchen Kunst in ihren verschiedensten Formen in denen sie anzutreffen ist darzustellen und wieder zu hinterfragen.

Der Titel soll spiegeln, dass ich nicht weiß, ob es mir gelungen ist auch nur einen Funken dessen, was sie ist oder ausmacht einzifangen.

Außerdem fand ich

Kunst im Spannungsfeld zwischen Bedeutungsschwere und Bedeutungsleere

zu lang als Titel.

Liebe Grüße
Delf
 
  • Anaximandala
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