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metamorphose

  • Perry
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beginnt das leben in einer gefrorenen pfütze aus der dich
deine augen starr anblicken oder in einem brennenden busch
aus dem eine stimme mit glühenden worten zu dir spricht
 
ist die wiedergeburt ein sich türmender wellenkamm im reigen
zwischen ebbe und flut sind ufer mehr als umkämpfte ränder
von flüssen oder meeren im grenzbereich der naturgewalten
 
schwingt in allem ein ewiges werk ist vielleicht das jucken
am hals der beginnende wuchs von kiemen oder das kribbeln
an den schulterblättern ein erstes zeichen wachsender flügel
 
Ganz à la Perry könnte man auch folgendes daraus lesen....
 
Brennender Busch, juckend glühender Wuchs...Ebbe und Flut...
 
Dusche an Dusche aus....waschen hilft!
 
Hallo böhmc,
danke für dein Interesse an meiner mythologisch angehauchten Metamorphose.
Schön, dass der Text Dich zu Assoziationen veranlasst, auch wenn ich deinem Komm in Sachen "hochtrabend" nicht ganz folgen kann.
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LG
Perry
 
Hallo A-,
was Du aus den Bildern herausliest ist vielleicht "à la A-", hat aber mit meiner Intention wenig zu tun.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

Trotzdem Danke fürs Interesse und LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
dein Gedicht 'metamorphose' gefällt mir.
 
Doch bevor Metamorphosen durchlaufen werden, müssen wir erst einmal
existieren. Wo also lag unser aller Ursprung? In einer Pfütze, aus der
heraus sich das dort existierende Leben entwickelt hat? Im 'brennenden
Busch', also dem göttlichen Entschluss: Sei und werde?
Hoimar von Ditfurth hat ein Buch verfasst, mit dem Titel: Im Anfang war
der Wasserstoff'. Dabei hat er sich erkennbar an die ersten Bibelworte
angelehnt und gleichzeitig den einen Stoff benannt, den es zu einer
'natürlichen' Entwicklung unserer Welt brauchte.
Wie die Welt tatsächlich entstanden ist? Vielleicht erfahren wir das nach
unserem Tod?
*beginnt das leben in einer gefrorenen pfütze aus der dich
deine augen starr anblicken
Dass mich meine Augen starr anblicken, klingt ein wenig befremdlich. So
wie ich es lese, bräuchte ich dazu ja ein Paar externe Augen und ein
Paar Ersatzaugen? - Oder stehe ich gerade auf der Leitung?
 
Dann: Wandlung durch Wiedergeburt. Das Bild der sich türmenden
Wellenkämme in dem ewigen Tanz von Ebbe und Flut ist für mich schwer zu
fassen. Die Wiedergeburt als ein ewiges Kommen und Gehen? Eine
Anspielung auf den 'Landgang' des Menschen als phylogenetischer
Entwicklungsschritt im Laufe der Evolution? Oder denkst du hier an
Ursprungsmythen, wie die Geburt der Aphrodite in der griechischen
Mythologie?
 
In der letzten Strophe finde ich Gedanken zur Metamorphose, die sich
wohl an Evolutionstheorien anlehnen. Deine Beispiele hierzu lese ich mit
einem Schmunzeln. Statt auf Darwin zurückzugreifen, und sich an seinen
mittlerweile (weitestgehend) etablierten Theorien zu orientieren,
träumst du kühn von der Entwicklung des Menschen hin zum Fisch (Kiemen)
oder zum Vogel (Flügel). Damit schlägst du selbst Lamarcks heute
widerlegte Theorien um Längen.
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Ich glaube, der Autor hat hier in einer heiter-launisch angelegten
Strophe ein bisschen Lieber Gott gespielt.
 
Mein Fazit: Dein kurzweiliges Gedicht formuliert viele anregende
Gedanken zum Thema Metamorphose, die ich gern gelesen und über die ich
gern nachgedacht habe.
 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
danke für deine Sicht auf diese bunte Bildermischung aus Evolution und Mythologie.
Zu deinen Fragen:
Dass die Augen (noch) starr sind, ergibt sich aus der frostigen Perspektive, bzw. dass die Seele/Karma etc. noch nicht wiedergeboren ist.
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Der Wellenkamm soll das jeweils gerade existente Leben symbolisieren, das sich im steten auf und ab (hin in her/Ebbe und Flut) aus der Ursuppe der Evolution/Meer erhebt.
In der 3. Strophe schwenkt der Blick (mit einem durchaus gewollten humoristischen Unterton) ins Mythologische.
Freut mich, dass Dir das schmunzelnde Kokettieren mit den unterschiedlichen Ansichten zum Werden und Vergehen des Lebens gefallen hat.
LG
Perry
 
  • Perry
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