Hallo Perry,
dein Gedicht 'metamorphose' gefällt mir.
Doch bevor Metamorphosen durchlaufen werden, müssen wir erst einmal
existieren. Wo also lag unser aller Ursprung? In einer Pfütze, aus der
heraus sich das dort existierende Leben entwickelt hat? Im 'brennenden
Busch', also dem göttlichen Entschluss: Sei und werde?
Hoimar von Ditfurth hat ein Buch verfasst, mit dem Titel: Im Anfang war
der Wasserstoff'. Dabei hat er sich erkennbar an die ersten Bibelworte
angelehnt und gleichzeitig den einen Stoff benannt, den es zu einer
'natürlichen' Entwicklung unserer Welt brauchte.
Wie die Welt tatsächlich entstanden ist? Vielleicht erfahren wir das nach
unserem Tod?
*
beginnt das leben in einer gefrorenen pfütze aus der dich
deine augen starr anblicken
Dass mich meine Augen starr anblicken, klingt ein wenig befremdlich. So
wie ich es lese, bräuchte ich dazu ja ein Paar externe Augen und ein
Paar Ersatzaugen? - Oder stehe ich gerade auf der Leitung?
Dann: Wandlung durch Wiedergeburt. Das Bild der sich türmenden
Wellenkämme in dem ewigen Tanz von Ebbe und Flut ist für mich schwer zu
fassen. Die Wiedergeburt als ein ewiges Kommen und Gehen? Eine
Anspielung auf den 'Landgang' des Menschen als phylogenetischer
Entwicklungsschritt im Laufe der Evolution? Oder denkst du hier an
Ursprungsmythen, wie die Geburt der Aphrodite in der griechischen
Mythologie?
In der letzten Strophe finde ich Gedanken zur Metamorphose, die sich
wohl an Evolutionstheorien anlehnen. Deine Beispiele hierzu lese ich mit
einem Schmunzeln. Statt auf Darwin zurückzugreifen, und sich an seinen
mittlerweile (weitestgehend) etablierten Theorien zu orientieren,
träumst du kühn von der Entwicklung des Menschen hin zum Fisch (Kiemen)
oder zum Vogel (Flügel). Damit schlägst du selbst Lamarcks heute
widerlegte Theorien um Längen.
Ich glaube, der Autor hat hier in einer heiter-launisch angelegten
Strophe ein bisschen Lieber Gott gespielt.
Mein Fazit: Dein kurzweiliges Gedicht formuliert viele anregende
Gedanken zum Thema Metamorphose, die ich gern gelesen und über die ich
gern nachgedacht habe.
LG
Berthold