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Feedback jeder Art Nachtwind

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Eine Blume am Wegrand steht.
Lautlos der Nachtwind weht.
Kalt weht es über sie hin.

Sie träumt von sonnenwarmen Tagen,
während kalte Winde sie plagen.
Der Herr der Nacht ist unterwegs.

Sie fühlt seine kalten Hände.
Ihr ist, als ob er sie bände.
Die Nacht ist seine Macht.

Wie oft hat sie geträumt,
dass er nicht länger säumt.
Erlösung - all` ihr Hoffen.

Seine Hände sind ihr zu kalt.
Sie sträubt sich gegen die Gewalt.
Wie sanft doch der Nachtwind weht.
 
Hey @Lyzea

Dein Gedicht ist kein naives Bild,
sondern ein Spiegel –
einer, der vorgibt, Märchen zu zeigen,
aber in Wahrheit Abgründe zeichnet.
Ich glaube nicht, dass die Blume harmlos ist.
Ich glaube, sie entscheidet sich, nicht zu schreien.
Und das ist eine Handlung.

Was mich bewegt hat, war die Sanftheit,
mit der du Gewalt beschreibst.
Nicht als Schock –
sondern als leises Übergreifen,
gegen das man kaum argumentieren kann,
weil es sich so sehr nach Nähe anfühlt.

Dein Gedicht stellt keine Fragen.
Es stellt aus.
Und gerade das ist mutig.
Weil es den Leser zwingt,
sich selbst zu fragen:
„Wo bin ich still geblieben?
Was nenne ich noch zärtlich,
obwohl es längst Schmerz war?“

Das ist keine Schwäche.
Das ist raffinierte Stärke.
Du erzählst kein Opfer-Narrativ.
Du zeigst das Warten als Ritual.
Das Aushalten als Identität.
Die Machtverhältnisse,
die sich so still eingeschlichen haben,
dass sie am Ende wie Wetter wirken.

Ich danke dir.
Nicht für das Gedicht allein –
sondern dafür,
dass es mir den Atem geklaut hat,
bevor ich wusste, warum.

Eine angenehme Nacht,
evermore
 
Ja, Joshua, du hast schon Recht damit, dass eine Katharsis psychologisch gesehen das Gesündeste wäre. - Oh, wie viele dieser Blumen am Wegrand es doch gibt, und sie halten aus und halten aus, reden es sich schön... - Wenn ich mich so umschaue, ist die Welt ein Blumengarten. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
 
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