Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Wenn Max Raabe spielt

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • evermore
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 40
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Dieses Gedicht habe ich verfasst um mir selber Trost zu spenden und vielleicht auch anderen zu helfen… damit möchte ich kein Mitleid erregen oder irgendjemanden provozieren ich bin neu auf dieser Seite und hoffe es kann jemandem helfen. Viel spaß beim lesen…


„Wenn Max Raabe spielt“



Wenn Max Raabe leise singt,

bist du da – ganz nah bei mir,

wie auf alten Autofahrten,

Fenster offen, Wind – und wir.



Deine Stimme, deine Sprüche,

dein Lachen hell und klar,

alles klingt in diesen Liedern

weiter, so wie es mal war.



Du saßt da am Steuer,

und ich daneben, ganz erfüllt,

mit jedem Ton und jedem Takt

hat sich mein Herz so warm gefühlt.



Jetzt fahr ich ohne dich durch Straßen,

doch jedes Lied trägt dich zurück,

und wenn ich in die Stille lausche,

seh ich dich – für einen Augenblick.



Wenn ich heut das Haus betrete,

fällt dein Blick mir gleich ins Herz.

Deine Bilder an den Wänden –

und sofort ist da der Schmerz.



Die Stille drückt in jedem Zimmer,

und nichts fühlt sich mehr wie „Heim“,

denn du warst mein sicherer Anker –

jetzt bin ich dort nur noch allein.



Und die Nächte sind erbarmungslos,

ich lieg wach, kein Licht in Sicht,

dein Platz ist leer, mein Herz so schwer,

und ich versteh das Leben nicht.



Ich bin kaputt, in tausend Teile,

verloren, leise, ohne Halt,

und jedes Mal, wenn ich dich suche,

bleibt nur die Wahrheit – kalt.



Heilen werd ich wohl nie wieder,

zu tief sitzt dieser große Riss,

weil du nicht da bist, nicht mehr lachst,

weil du für immer fehlst – und ich dich so vermiss.



Ich hab so oft versucht zu kämpfen,

spiel stark am Tag, brech nachts entzwei,

weil keiner sieht, was wirklich tobt,

in mir drin – ganz ohne Schrei.



Doch wenn die Melodie erklingt,

die du so gern gehört –

dann spür ich dich ganz kurz im Wind,

auch wenns mein Innerstes zerstört.
 
Guten Abend Anonym,

Das ist kein „Trosttext“, so wie man sich einen Tee kocht oder sich eine Decke umlegt. Es ist eher wie das Glas, das einem nachts aus der Hand rutscht und auf dem Küchenboden zerschellt, während man nur dasitzt und denkt: Ja. So klingt es, wenn jemand fehlt.

Du versuchst, dich nicht in Mitleid zu ertränken, und das merkt man.
Das Gedicht bettelt nicht. Es erzählt.
Es bleibt ganz bei dir, aber lässt Platz für alle, die einen Schatten vermissen, der früher mal ein Mensch war.

Was mir hängen bleibt, ist dieser Moment mit Max Raabe, Musik als Trigger, als Erinnerung, als geisterhafte Brücke zwischen dann und jetzt.
Und dieser Reim:
„Doch jedes Lied trägt dich zurück,
und wenn ich in die Stille lausche,
seh ich dich – für einen Augenblick.“

Du hast eine Ruhe in deiner Sprache, die gefährlich ist. Weil sie ganz leise reingeht und dann bleibt. Wie ein Geruch im Lieblingspulli von jemandem, der nicht mehr wiederkommt.

Ich finde, du hast den Mut gehabt, zu schreiben, obwohl der Riss offenliegt. Und das ist, bei allem Schmerz, auch eine Form von Schönheit.
Nicht kitschig. Nicht platt. Sondern echt.

Ich wünsche dir, dass du irgendwann wieder etwas hörst – einen Ton, einen Satz, vielleicht nur das Klackern von Max Raabes Zigarettenetui – und nicht sofort stirbst in der Erinnerung, sondern einfach: atmest.

Danke für deinen Text.
Du hast niemanden provoziert.
Du hast nur gezeigt, dass du gelebt hast.
Und dass du immer noch tust.


Ich heiße dich mal auf dem Forum willkommen, obwohl ich selbst noch nicht lang dabei bin ^^

LG
evermore



PS.: Bei Gedichten dieser Länge würde ich die Leerzeile zwischen den Versen einer Strophe weglassen.
 
  • evermore
    letzte Antwort
  • 1
    Antworten
  • 40
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben