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Feedback jeder Art zum glück

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federleichtes, nimm mich mit
meiner sehnsucht fehlen schwingen
flügelloses, müdes ringen
stück um stück

wellenschnelles, trag mich fort
meiner wünsche träges fließen
dämmt in ungestillten träumen
treibt zurück

mähnenwildes, flieh mit mir
in die grenzenlosen weiten
hin zur besten aller zeiten
hin zum glück
 
Guten Morgen, liebe sofakatze,

es sind sehr eindringliche Zeilen, die du hier teilst. Das LI fühlt sich gefangen, vielleicht in festgefahrener Lage, oder von emotionalem Ballast so bedrückt, dass dem zu entfliehen vom Wunsch zum Bedürfnis geworden ist.

Das Gedicht lebt von einer spürbaren Steigerung der Intensität über die drei Strophen. Inhaltlich drückt jede von ihnen einen Wunsch aus an etwas, das vermutlich das ersehnte Gefühl und in der Steigerung über die Strophen die Intensität, mit der der Wunsch nach Erfüllung schreit, symbolisieren soll.

Als erstes wird das Federleichte angesprochen "Nimm mich mit dir, meiner Sehnsucht fehlen die Flügel zu fliegen, bitte nimm du mich fort von hier".
Das LI fühlt sich "müde, Stück für Stück am ringen". das klingt für mich nach einem längeren Kräftezehren.
Es klingt, als gäbe es etwas Äußeres, das die Kraft raubt.

Als nächstes wird das Wellenschnelle gebeten, das LI fortzutragen.
Wellenschnelle ist ein aktiveres Bild, als Federleicht, das sehr sanft ist und vielleicht mehr noch ein dem Konflikt/Gefühl entschweben erhofft.
Wellenschnelle ist auf jeden Fall etwas, das eine (natürliche) Kraft wirkt, die durch das schnell noch verstärkt wird.
Die Strophe klingt hoffnungslos, die Bitte "trag mich fort" klingt fast schon nach "Hauptsache weg von hier!".
Das LI sprich ungereimt von "träge fließenden Wünschen in ungestillten Träumen" und als ob das nicht schon genug wäre, dämmen sie sich noch. Ich verstehe das Bild so, dass zu viele dieser Wünsche den Fluss "verstopfen", und wie ein Damm jedes weiterfließen blockieren.
Die Strophe endet mit einer Rückwärtsbewegung, die Wünsche treiben zurück.
Das ist in jeder Hinsichr hoffnungslos. Und dass es keinen Reim in den mittleren Zeilen gibt, vestärkt das noch.

Die letzte Strophe richtet sich an das Mähnenwilde, nach dem Federleichten, das erstmal sanft ist und nicht in Bewegung, oder zumindest nicht mit welcher assoziiert, und dem Wellenschnellen, das sich an Wellen als einer natürlichen Kraft/Bewegung orientiert, die einerseits eine beruhigende Wirkung haben, aber sich durch den Zusatz schnell auch intensivieren, wird nun das "Mähnenwilde" gebeten "Flieh mit mir!".
Ich komme nicht daran vorbei, bei Mähnenwild an ein wildes Pferd zu denken. Ich sehe die Mähne im Wind, ich spüre fast den Widerstand gegen Auferlegtes, ich denke an Freiheit.
Das LI bricht aus, die Bilder sind von Freiheit, Schönem und Erfüllung geprägt.
Die Wünsche, die sich in Strophe zwei gegenseitig im zähen Fluss vor dem Erfüllen blockert haben, hatten also den inhaltlichem Wunsch des Gedichts nicht inbegriffen. Nach der hoffnungslosen Resignation in Strophe zwei geht es hier, diesmal wieder mit einem Reim der mittleren Zeilen, fort ins "Grenzenlose Weit", das ist als Ort erstmal nicht konkret definiert, aber es trägt Schönes, Hoffnung und Freiheit in sich. Der Ausbruch gelingt also, wenn auch vielleicht nicht klarer definiert, als "weg!", aber er gelingt und führt in eine bessere Zeit ... er führt ins Glück ...

Das Gedicht klingt für mich nicht nach einer Flucht im herkömmlichen Sinne, es klingt nach einem Schlussstrich. Es klingt nach Konsequenz und Gelingen.

Es klingt nach verdientem Glück!

Schön, dein Gedicht gefällt mir!

Liebe Grüße 🤗
Delf
 
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liebe lizzy,

vielen dank für deine schöne rückmeldung. das gedicht habe ich nur herausgesucht und gepostet, weil mich das gedicht *seelenbilder* von chilicat daran erinnert hat, welches ein ähnliches thema behandelt. schön, dass es solchen zuspruch erfährt. ich danke dir fürs *mitfliegen*. 😊

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lieber delf,

wow, was für eine schöne und umfangreiche textanalyse. du hast ganz genau verstanden, wie sich das gedicht steigert und was die kernaussage ist. da bleibt mir nicht viel dazu zu sagen als heftig zu nicken und ja, ja, genau so! zu denken. 😊

darüber hinaus hatte ich über die verbindung der elemente luft - wasser - erde einen weg gesucht, den das LI gehen kann, um der situation zu entkommen. federleicht wie ein vogel, welllenschnell wie ein fisch - der mensch ist in beiden elementen nicht zuhause und es ist für ihn illusorisch, über diese wege wirklich aus dem geschehen ausbrechen zu können, auch wenn er sich diese wege erträumt und erwünscht. wohl aber auf dem land, dem ihm eigenen element, wo er das mähnenwilde - tatsächlich dachte ich an ein wildes pferd - nutzen kann für seine fluchtgedanken.

das gedicht ist schon ein altes und ich weiß nicht mehr genau, warum ich die mittlere strophe ungereimt gestaltet habe. vielleicht aus dem von dir erwähnten gedankengang heraus. hm, wäre denn eine gereimte zweite strophe deiner ansicht nach besser?

mit dem äußeren, kräftezehrenden einfluss und dem schlussstrich liegst du sehr richtig. das war der grundgedanke dahinter. 😀

ganz lieben dank für deine ausführliche und tiefgründige beschäftigung mit meinem gedicht, ich freue mich sehr! 😊

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hallo fiete,

da bist du ja noch einer, der dem LI *hin zum glück* folgen möchte. in gruppen ist das reisen eh meist schöner. 😊 dankeschön für deinen wohlwollenden kommentar.


bei allen likern bedanke ich mich ebenfalls fürs zahlreiche positive feedback! 🙂

liebe schnurrgrüße
sofakatze
 
Liebe sofakatze,

so schön! Ab und zu braucht es dieses Federleichte, um den Alltag leichter zu gestalten.
Sehr gerne habe ich mich in Deine Zeilen hinein geträumt.

Schnurrige Grüße in die Nacht
Chilicat
 
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