Lieber Rudolf Fritz-Roese,
Danke, ehrlich, dass sie sich die Zeit genommen habt, meinen Text zu lesen und so direkt zu antworten. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich nicht zurückhaltenden ... auch wenn es im ersten Moment weh getan hat.
Ich verstehe, dass Sie meinen Text auf einer bestimmten Weise gelesen haben- vielleicht so als würde ich mich vor meiner Verantwortung freisprechen wollen. Aber der Hintergrund war ein anderer:
Ich habe mich in einem Moment tiefer verletzung und ständiger Provokation verloren... sei es indirekt als auch direkt...
Mein verhalten war nicht gut, das sehe ich.
Aber es entstand nicht aus Macht, sondern aus Ohnmacht.
Der Satz „Ich bin kein Bösewicht“ war kein Freibrief... sondern ein letzter Versuch, Menschlichkeit inmitten eines emotionalen Chaos zu zeigen.
Mir ging es nie darum, meine Lebensansicht jemandem aufzuzwingen... sondern darum, auszusprechen, was war und ehrlich hinzuschauen. Natürlich auch auf meine Fehler.
Wenn wir nur noch in Tätern und Opfern denken, verlieren wir den Raum dazwischen. Und genau dort habe ich geschrieben.
Ich trage Verantwortung... aber lasse mir auch nicht alles umhängen, was mir nicht gehört. Und ich wünschte mir, dass man Reue anerkennen kann ohne sie mit Selbstverleugnung gleichzusetzen.
Ihr Kommentar fordert dazu auf, meine Wut sofort als „böse" zu sehen..und mir zu unterstellen, ich wolle anderen meine Sicht aufzwingen. Damit aber tun Sie genau das: Sie legen ihre sicht als allgemeingültig aus. Auch das ist eine Form von Zuschreibung, die keine echte Begegnung zulässt.
Ich sage das nicht aus Trotz.. sondern weil ich glaube, dass Klarheit manchmal sanfter ist als Schweigen.
Vielen lieben Dank fürs hinsehen^^
E.Evigheden